Nachdem ich mich mit dem entsprechenden Zeichen- und Bastelutensilien eingedeckt hatte, bin ich beim Borderlinehop, sowie bei Weave hereingeschneit und habe ihnen von meiner Idee erzählt. Im Borderlineshop werden auf traditionell herstellte Weise Produkte verkauft, die in den Flüchtlingslagern bzw. Migrantendörfern im Dschungel produziert werden.
Die NGO „Women’s Education for Advancement and Empowerment" kurz WEAVE ist eine der Zulieferer des Borderlineshops. Sie organisiert den Flüchtlingsfrauen in den Lagern oder Dörfern die Möglichkeit, auf ihre altbekannte Art und Weise Webstoffe herzustellen und daraus qualitativ hochwertige Produkte entstehen zu lassen. Dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, stellte heraus, als ich Madeline Sahagun, den IGP-Officer (Income Generation Project) kennenlernen durfte. Da sie nur sehr sporadisch in der Stelle in Mae Sot ist, denn normalerweise lebt und arbeitet sie im ca 150km (Luftlinie!) entfernten Chiang Mai (ca. 250.000 Einwohner), kann ich das als echten Glücksfall bezeichnen.
Ich erklärte ihr mein Vorhaben, zeigte ihr meine Zeichnungen und wir sprachen über die möglichen Herstellungsverfahren. Sie war sehr angetan von dem Schulranzenkonzept und bekundete ihre Begeisterung mit den Worten es seien „amazing potential“ darin enthalten. Ausserdem sehe sie einen großen Sinn darin, den Flüchtlingsfrauen etwas herstellen zu lassen, was ihrem Volk zu Gute kommt. Es wären keine Umhängetaschen oder andere kleine gewobene Artikel, die an Fremde verkauft werden, sondern es wäre ein Produkt, das jene schwierige Lebenssituation der Flüchtlinge innerhalb Burmas um ein klein wenig erleichtern könnte.
Natürlich möchte Weave, wie jede andere gut organisierte NGO, eine klare Struktur, um verstehen zu können, wer welchen Part und welche Kosten übernimmt. Die Organisation möchte selbst keinen Profit mit den Schultaschen machen, jedoch muss die Arbeit der Frauen sowie das Material finanziert werden. Einen Tag später schaute ich mit einem kleinen Modell, was ich aus ihren Webstoffen gebastelt hatte, wieder bei ihr im Büro vorbei und wir besprachen etwaige Details.
Diese Treffen waren ein erster großer Schritt und ein wichtiger Kontakt für die spätere Realisierung.
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