Montag, 1. Dezember 2008

Benefizkonzert & Vortrag an der FUB - charity concert & presentation at the Free University of Bolzano

In der letzten Novemberwoche fanden in Bozen zwei wichtige Veranstaltungen für das BiBiBag-Projekt statt. Zum einem sang der bekannte Bozner Chor „Flatcaps“ ein Benefizkonzert in der Franziskanerkirche in Bozen. Das Konzert war ein echter Erfolg und die Barspenden waren auch erfreulich hoch. Die kalten Kirchenbänke waren voll besetzt und die Leute waren nicht nur an der Musik sondern auch an den Präsentation von Benno Röggla über „Helfen ohne Grenzen“ und Max Stürzer über das BiBiBag-Projekt interessiert.
Am 25. November hielten ebenso Benno Röggla und Max Stürzer einen Vortrag in den Räumlichkeiten der Freien Universität Bozen wozu der Dekan der Fakultät für Design und Künste Kuno Prey einleitende Worte sprach.

In the last week of november have been two important events for the BiBiBag project. First there was a charity concert. The well known choir of Bolzano „Flatcaps“ sang for burmese refugee kids in the Franziskaner church in Bolzano. The evening was a real success and the cash donations were pleasantly high. All the cold church benches were taken and the people ware not just interested in music but also in the presentation of Benno Röggla about „Help Without Frontiers“ and Max Stürzer abou the BiBiBag project.
On the 25th of november they held also a more detailed presentation in the Free University of Bolzano, where the dean of the Faculty of Design and Art Kuno Prey gave a little speech as well.

Dienstag, 25. November 2008

TV-Sendung auf ORF – TV telecast on ORF



Heute Abend Dienstag 25.11.2008 wird um 18:30 h auf ORF 2 – „Südtirol Heute“ ein kurzer Beitrag über das Schulranzenprojekt gesendet. Eine Stunde später, also um 19:00 h ist er auch auf ORF 1 – „Südtirol Heute“ zu sehen.

In der Südtiroler Zeitung Alto Adige vom 23.11.2008 ist eine Vorankündigung auf die Veranstaltung in der Uni Bozen veröffentlicht. Hier geht es zum Zeitungsartikel…

This evening on tuesday 25.11.2008 there'll be a telecast about the schoolbag programm: 
You can see it at 18:30 h on ORF 2 and at 19:30 h on ORF 1 „Südtirol Heute“

The south tyrolian newspapar Alto Adige showed at little articel about the presentation in the university of Bolzano. Here you can have a look at the articel… 


Mittwoch, 19. November 2008

Vortrag an der Freien Universität Bozen – Presentation at the Free University of Bolzano


25.11.2008, 19:00 h

Max Stürzer & Benno Röggla (Helfen ohne Grenzen) berichten über die Situation der Flüchtlinge, 
die Projekte an der burmesisch-thailändischen Grenze 
und die ersten Schritte einer Testserie von Schulranzen für Flüchtlingskinder aus Burma. 
Einladung von Helfen ohne Grenzen

Max Stürzer & Benno Röggla (Aiutare senza Confini) raccontano la situazione dei profughi, 
i progetti al confine e l'avvio della produzione di cartelle scolatiche per bambini profughi birmani.

Max Stürzer & Benno Roeggla (Help without Frontiers) talk about the Situation of the refugees, 
the projects at the thai-burma-border and the first steps of a testing serie of schoolbags for refugeekids from Burma. 

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Start für die Testserie – Start for the testing serie


Die Zeit für meinen zweiten Aufenthalt in Mae Sot ist abgelaufen. Das gesetzte Ziel ist erreicht. Zusammen haben wir eine kleine Werkstatt aufgebaut, die eine Testserie von 20 Stück produzieren kann. Ich habe Pi Wad, der Leiterin der Nähwerkstatt, Amaung dem burmesischen Nähtrainer und Ann, der Leiterin (Koordinator von Helfen ohne Grenzen-Thailand) Schritt für Schritt beigebracht, wie der Schulranzen zugeschnitten und vernäht wird. Weiters brachte ich ihnen bei wie man den Bambus schneidet, zurecht schleift und die Löcher einbohrt. Zum Abschluss werden die Bambusleisten, die sich im Inneren des Schulranzens befinden, mit einer Schutzlackschicht behandelt, damit die Feuchtigkeit dem geschnittenen Bambus nicht so schnell was anhaben kann.
Auf dem Foto ist das Nähteam mit den ersten Schulranzen zu sehen. 

The time of my second stay in Mae Sot is over now. The target is reached. We built up together a little workshop which can produce the first testing serie of 20 schoolbags. I taught to Pi Wad, the manager of the sewing workshop, Amaung the burmese sewing trainer and Ann (coordinator of Help without friontiers - thailand) step by step, how the schoolbag become cut and sewed together. Furthermore I showed them how to cut and sand the bamboo and how to drill the holes inside it. At the end the bamboostick become treated with lacker so that the humidity can't affect it to fast. 
On the picture you can see the workshop team with the first schoolbags. 

Dienstag, 28. Oktober 2008

Fotoshooting Nr. 2


Vergangene Woche hatten wir wieder ein Fotoshooting. Dieses Mal wurden die Schulranzen sowie die neuen Schuluniformen, welche vom Helfen ohne Grenzen Team genäht wurden, fotografiert. Dank der Stickmaschine ist es sogar möglich ein Emblem sowie den Schulnamen auf den Hemden anzubringen. Die Kinder waren begeistert eine echte Schuluniform, sowie es in Thailand eben üblich ist, tragen zu dürfen. 

Last week we had again a fotoshooting. This time we took pictures of the schoolbag and also of the new school uniform, which had been sewed by the Help without Frontiers team. Thank to the stiching machine it's possible to put a emblem and also the school name on the shirts. The kids have been excited that they could were a real schooluniform like it is common in Thailand.

Montag, 27. Oktober 2008

Low–Budget–Design


Eine Werkstatt kostet Geld.Da eine NGO (Non-Profit-Organisation) sparen muss wo sie kann, hatte Ann eine geniale Idee. Dazu besorgten wir zwei Holzpaletten zu je 20 Bath (ca. 0,46 €) im Baumarkt und ich bekam die Aufgabe ein Low Budget Design entstehen zu lassen. Für eine Werksatt braucht es mindestens ein anständiges Regal sowie eine Werkbank wo Schleifmaschine und Schraubstock stehen können. 

A workshop costs money. An NGO doesn't have always that much money for everything, so Ann had a very clever idea. Therefore we got a pair of wooden pallets for each 20 bath (approx. 0,46 €) and I got the task to create some low budget design. In a schoolbag sewing workshop you need at least a proper rack and also a workbench for the sanding machine and the plainvise.


Donnerstag, 23. Oktober 2008

Bastelunterricht – Sewingtraining


Damit Helfen ohne Grenzen die Produktion der Schulranzen übernehmen kann ist es notwendig, dass die Kompetenz übergeht in Performanz. Das heisst das Team vom Sewing Workshop muss mein Wissen über die Materialien und Verarbeitungsmethoden mitgeteilt bekommen. Dazu begann ich diese Woche die zwei Thailänderinnen Pi Ann und Pi Wad sowie den burmesischen Schneider Amaung (Welcher nur burmesisch spricht!) in den einzelnen Produktionsschritten zu unterrichten. 
Bilder von oben nach unten:
Pi Ann und Max berechnen die Zuschnittsmaße, Amaung und Pi Wad beim schneiden, und Ann macht ihre ersten Nähversuche an der großen Industrienähmaschine.

To get the production of the schoolbags adopted by Help Without frontiers it's neccessary that competence becames performance. This means that the sewing workshop team needs to assume my knowledge about materials and techniques of production. Therefore I started this week to teach the two thai woman Pi Ann and Pi Wad and the burmese Taylor Amaung (By the way, who speaks only burmese) in all the different steps of production.
The images from top to bottom:
Pi Ann and Max are calculating the cutting messurements, Amaung and Pi Wad at the cutting, and Ann makes her first experiences with the big induriel sewing machine.

Samstag, 18. Oktober 2008

Handarbeit – Handicraft


Letzte Woche haben wir das ca. 20 Fahrminuten von Mae Sot entfernte Flüchtlingsdorf Doi Hin Kiu besucht. HoG unterstützt dort die Schule P'Yang Daung. Das Dorf ist auf Klostergebiet angesiedelt und daher sind die Flüchtlinge vor der Thailändischen Polizei, die sie wegschicken könnte, sicher. Chaung Ku kennt dort einen alten Karen, welcher sehr geschickt Bambus verarbeiten kann. Wir brachten die Schultasche vorbei und bestellten Bambusleisten für ca. 10 Taschen. 
Ziel ist es den handgeschnitzten Bambus mit dem industriell hergestellten Bambus zu vergleichen. Was sind die wesentlichen Unterschiede der verschiedenen Produktionsverfahren? 
Natürlich ist es das Ziel, die Bambusleisten ausschließlich von Flüchtlingen herstellen zu lassen, da somit ja das Konzept „Flüchtlinge helfen Flüchtlingen“ erhalten bleiben kann. Doch können wir nicht ausschließen, dass vor allem bei der Herstellung der Testserie gewisse Produktionsschritte konventionell umgesetzt werden müssen. 

Last week we visited the refugee village Doi Hin Kiu, which is about 20 min by car from Mae Sot. HWF supports the school P'Yang Daung. The village is settled on the land of the monastery and that’s why the Thai police cannot send the refugees away. Chaung Ku knows an old Karen who knows very well how to work with bamboo. We brought over the schoolbag and ordered bamboo for more than ten bags. 
We’d like to compare hand cut bamboo with the industrial one. What are the main differences between these two different production processes regarding the quality? 
Of course it’s our aim to let the bamboo be produced just by refugees, so that the concept “refugees help refugees“ can remain. Though we cannot avoid to try some conventional steps of production for realizing the testing series. 

Dienstag, 14. Oktober 2008

Veränderungen in Mae Sot - Changes in Mae Sot

Seit 10. Oktober bin ich in Mae Sot, Hauptsitz von HoG (Helfen ohne Grenzen). Wie beim letzten Mal wohne ich in einem der beiden Räume im ersten Stock oberhalb des Office. Vorteil dieser Unterkunft ist, dass ich direkt am Geschehen bin. Wenn ich morgens aufstehe ist meist das Haus schon in voller Aktion. Inzwischen tummeln sich fünf fest Angestellte im Hause HoG-Thailand. Ein Büro voller Frauenpower! Hinzugekommen sind zwei thailändische Assistentinnen für die Buchhaltung und Management für Chaung Ku (Karen-Flüchtling) und Ann, welche vor 4 Monaten ihr Baby bekommen hat. Das hält sie aber nicht davon ab weiterhin mit vollem Elan zu arbeiten. Weiters konnte ich erwähnenswerte Veränderungen feststellen. 
Das Projekt der Schulküche, was damals im vergangenen März noch in den Kinderschuhen steckte, läuft inzwischen auf Hochtouren. Jeden Tag bereiten Flüchtlinge Essen für ca. 1600 Schüler der verschiedenen Flüchtlingsschulen zu. Ein großer organisatorischer Aufwand für dessen Leitung HoG eine weitere Thailänderin angestellt hat, die sich um den Einkauf und die Buchhaltung kümmert. Zur Küche gehört eine Wasserfilteranlage die HoG gekauft hat und seit daher die Schulen ebenso mit sauberem Trinkwasser versorgen kann ohne es von thailändischen Firmen kaufen zu müssen. Die Filteranlage wird ebenso von Flüchtlingen betrieben und in Stand gehalten.
Im selben Gebäude der Küche befindet sich in einem großen Nebenraum die Nähwerkstatt („Sewing Workshop“) für Schuluniformen in welcher vier Flüchtlinge arbeiten. Die Werkstatt läuft unter der Leitung von Pi Wat, eine ebenso sehr begabte Thailänderin die  neben der Werkstattleitung auch um den Einkauf der Materialien, Buchhaltung sowie die Benutzung der Stickmaschine kümmert.
Die Schulküche, die Filteranlage und die Nähwerkstatt erfüllen den Zweck einer so genannten Incomegeneration (wörtlich aus dem eng. >Einkommensgenerierung). Unterm Strich handelt es sich hierbei um eine sinnvolle Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zugunsten der Flüchtlinge. Dahinter steckt dasselbe Konzept wie beim Schulranzenprojekt: Flüchtlinge helfen Flüchtlingen. 
Diese Woche habe ich in der Werksatt meinen Schulranzen vorbeigebracht und mit Übersetzung von Chaung Ku den Nähern das Projekt erklärt. Erfreulicherweise bin ich auf gute Resonanz und Optimismus gestoßen. Zwar ist die Nähwerkstatt ausgelastet und momentan haben sie wenig Zeit, da bis zum Ende der Woche der Rest der 300 Schuluniformen, zugeschnitten, vernäht und bestickt werden müssen, was für fünf Leute eine Menge Arbeit ist. Doch wenn ich so die Arbeitsstimmung mitbekomme, das lockere Lachen der dort arbeitenden Menschen erlebe, sehe ich keinen Grund, warum sie diese Produktion nicht zeitgemäß erfüllen können sollten.
Um das Projekt „Schulranzen“ verwirklichen zu können benötigen wir eine spezielle Nähmaschine welche dicke Materialien wie PVC-Folie vernähen kann. Heute Nachmittag bin ich, wie immer mit Übersetzerin, in eine Werkstatt am Rande von Mae Sot gefahren, die gebrauchte Industrienähmaschinen ausschlachtet und wieder zusammenbaut. Dort wurden wir fündig. Nun dauert es ein paar Tage bis das Gerät abhol- und einsatzbereit sein wird. Dazu kommen noch weitere Anschaffungen wie eine kleine Bandschleifmaschine und eine Säge für den Bambus.
 
Die Bilder rechts zeigen einen Einblick in die Schulküche, eine Flüchtlingsfrau beim Nähen und eine potenziell geeignete Nähmaschine.   
 
Since 10th October I’m in Mae Sot, Headquarter of HWF (Help without frontiers). Like the last time I live in one of the two rooms over the office. The advantage of this host is the possibility to be as close as possible at what is happening. Mostly when I get up in the morning everybody in the house is already in action. By now five permanent employees are working at HWF-Thailand. An office full of lady power! Added have been two Thai assistants for the accounting and management for Chaung Ku (Karen-woman) and Ann, who has just brought to birth her little baby four months ago. But this doesn’t stop her to continue working energetically. Furthermore I recognised some mentionable changes.
The project school kitchen, which wasn’t yet installed in March of this year, is now getting up to speed. Every day refugees prepare food for approx. 1600 students from the different refugee schools. That’s a big effort of organisation. Therefore has been employed another Thai woman who takes responsibility of the purchase and the accounting. A water filter system has been bought by HWF and it’s a part of the kitchen installation. Now the HWF-schools are able to get directly fresh drinking water without buying it from Thai companies. Also the tasks of maintain the filter system gets assumed by refugees.
In the same building of the kitchen you’ll find the sewing workshop, which is used for producing school uniforms made by refugees for refugees. Pi Wat is responsible for this workshop. She’s also a very talented Thai woman and takes care of the purchase of materials, accounting and the maintenance of the stitching machine. 
The school kitchen, the filter system and the sewing workshop are all income generations. Basically it’s a employment-creation measure for the refugees and behind that you can find the the same concept like it’s for the school bag program: Refugees help refugees.
This week I came with my schoolbag to the sewing workshop and Chaung Ku the introduction that I made for the sewers into Burmese, Karen and also Thai. Fortunately I got a good and optimistic feedback. Indeed the sewing workshop is very busy at the moment and they have very little time, because the rest of the 300 ordered school uniforms have to be finished until the end of the week. The cutting, sewing and stitching means quite a lot work for five workers. But when I feel the working atmosphere, the slack laughter of the people who are working there, I don’t see a reason why they shouldn’t can finish their work in time. 
To make the school bag program become realized we need a special sewing machine that sews thick materials like PVC-Canvas. This afternoon I went, as always with my translator, in a workshop in Mae Sot that repair used sewing machines from the industry. There we found the right machine. Now it takes a few days to make until it is ready to use. Furthermore there is some other shopping to do, like the acquirement of a sanding machine and a hand saw for the bamboo.

On the pictures you can get a impression of the school kitchen, a Karen-woman sewing a school uniform and a some used but still potential sewing machines.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Nägel mit Köpfen – Trip Nr. 2


Am 7. Oktober bin ich erneut für einen Monat nach Thailand gereist um mit der Realisierung des Projekts zu beginnen. 
 
Ziel ist der Aufbau einer kleinen Werkstatt für die Herstellung von Schulranzen, in welcher Flüchtlinge eine sinnvolle Beschäftigung sowie ein kleines Einkommen erhalten. 
 
Inzwischen hat „Helfen ohne Grenzen“ ein kleines Budget auf die Beine gestellt um die Verwirklichung des Projekts zu ermöglichen.

Freitag, 1. August 2008

Presse-Echo

Nach der Präsentation von RESATCH an der Uni Bozen wurde am Donnerstag den 25. Juli das Projekt in den Räumen der Fakultät für Design und Künste ausgestellt. Zu diesem Event kamen Freunde und Bekannte, sowie interessierte Journalisten und Fotografen. 
 
Hier sind drei Presseberichte über das Projekt zu sehen, welche am 24. Juli 2008 erschienen:

Mittwoch, 30. Juli 2008

RESATCH - A school bag program for refugees



Lässt sich Entwicklungszusammenarbeit und Design verbinden?

 

Ausgehend von dieser Fragestellung begann im Winter 2008 eine Reise nach Südost-Asien. In Zusammenarbeit mit der Südtiroler Hilfsorganisation Helfen ohne Grenzen entwickelte Max Stürzer ein Designkonzept einer wasserfesten  Schultasche für Flüchtlingskinder in Burma. Für eine profunde Recherche begab er sich für einen Monat an die burmesische Grenze nach Mae Sot/Thailand. Dort besuchte er Flüchtlingslager und -schulen und setzte sich intensiv mit der Situation der im Exil lebenden Flüchtlinge auseinander. In direkter Kooperation mit geflüchteten Lehrern und Schülern aus Burma entstand ein wasserfester Schulranzen, dessen Marke „Made in Thailand“ für das ganzheitliche Konzept steht: Flüchtlinge helfen Flüchtlingen, indem sie die Herstellung des Produkts selbst übernehmen können. Für die in der Produktion tätigen Flüchtlinge werden eine Beschäftigung sowie ein kleines Einkommen generiert. Die Schüler erhalten ein wasserfestes Tragesystem, was besonders in der Regenzeit von Bedeutung ist und somit die Lebensdauer der Schulmaterialien nachhaltig verlängert. Im Falle einer Beschädigung des Objekts ist eine Instandsetzung mit heimischen Materialien vor Ort für jeden leicht möglich. Die Schulranzen werden aus Spenden finanziert, daher bleiben den Familien Kosten erspart.

Für die Schulranzenherstellung werden fünf verschiedene Materialien verwendet:


 

 

 

 1. Bambus ist ein lokales Grass welches eine flexible und leichte Konstruktion erlaubt

2. Baumwolle ist ein lokales Produkt und wird unter anderem von Frauen in den Flüchtlingslagern von Hand gewebt.

3. PVC-Gewebe ist wasserdicht und in Thailand kaufbar aufgrund der vorhandenen Textilindustrie.

4. Schnurelemente sind auswechselbar mit jeder Art von Faser wie z.B. geflochtenem Bambus, Leder, Baumwolle

5. Nylonbänder sind sehr robust und haben eine lange Lebensdauer.

Der nächste Schritt ist die Umsetzung des Projektes vor Ort. Dafür wird Max im Oktober 2008 wieder nach Mae Sot reisen und zusammen mit Helfen ohne Grenzen die Schulung der Flüchtlinge beginnen. 

Donnerstag, 24. Juli 2008

Diplorama – Präsentation & Ausstellung an der Freien Universität Bozen


„Einem Freund schenkt man keinen Fisch,

sondern bringt man ihm bei wie man angelt.“



Freitag, 27. Juni 2008

Bald ist es soweit

„Gut Ding will Weile haben“.
 
Gemächlich aber stetig schreitet die Arbeit voran und nimmt Tag für Tag mehr Form an.
 
Hiermit lade ich alle recht herzlich ein sich den Termin der Präsentation freizuhalten:
 
22. Juli 2008 Freie Universität Bozen
Projektpräsentation [öffentl. Veranstaltung]
Raum F 3.01 [Im neuen Kopfgebäude]
 
[Genaue Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.]

Mittwoch, 18. Juni 2008

Fotoshooting


Heute habe mich meinen Prototyp per Kurierservice nach Mae Sot/Thailand geschickt. Kommende Woche wird er dort bei Helfen ohne Grenzen ankommen ankommen und Lena [Projektmanager von HOG] wird Fotos von der Schultasche im Einsatz machen. 
 
Das ist ein besonders wichtiger Punkt für die Kommunikation des Projektes. So lassen wir uns [auch ich] überraschen, wie die Fotos werden. 

Freitag, 13. Juni 2008

Unter die Lupe


Gestern habe ich mich mit der Bozner Schneiderin Maria Seppi getroffen. Dabei habe ich ihr meinen Schulranzenentwurf und die Verarbeitungstechnik gezeigt und sie nach Tipps und Tricks vom Fachmann gefragt. 
 
Im Großen und Ganzen war sie mit meiner Arbeit zufrieden. 
Wir diskutierten über mögliche Änderungen um die Tasche leichter herstellen zu lassen und somit die Produktion effizienter zu gestalten.
 
In diesem Sinne möchte ich ihr recht herzlich danken für die Zeit die sie sich für mich genommen hat.

Dienstag, 20. Mai 2008

Einladung bei McNeil


Vergangene Woche habe ich meine Bastelecke von Bozen nach Frankfurt/Hainburg verlagert. Nach ein paar Telefonaten und Emails war der deutsche Schulranzenhersteller „McNeil“ so freundlich mich zu ihrer Zentrale in Hessen einzuladen. Thorsten Krause, der Firmengründer stand mir mit seiner über 30 jährigen Erfahrung als Feintäschnermeister und langjähriger Geschäftsleiter einen ganzen Nachmittag zur Verfügung. Ich erklärte ihm mein Projekt und wir diskutierten über die Realisierung sowie Möglichkeiten der Produktionserleichterung. Das technische Know-How was mir Herr Krause vermitteln konnte, ist sehr wertvoll für meine weiteren Schritte. Dazu kam, dass im Gespräch mit ihm eine ganze Reihe an Fragen auftraten, die es wert sind beantwortet zu werden. Zurück mit vielen Kniffen und Tricks aus der Feintäschnerkiste bin ich nach Bozen um mich wieder dem „Basteln“ zuzuwenden.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Nachrichten aus Burma


Das Ausmaß der Tragödie, die der Zyklon in Burma angerichtet hat, ist unvorstellbar. Die wenigen Bilder und Informationen, die zu uns dringen, geben nur ein beschränktes Abbild der Wirklichkeit wieder. Die Opferzahl liegt sehr wahrscheinlich über der Zahl von 100.000 Menschen. Das entspricht der Einwohnerzahl einer Stadt wie Bozen oder Innsbruck. Ein Gebiet größer als Österreich ist verwüstet, – kaputt. Millionen Menschen stehen vor dem Nichts, sind auf sich alleine gestellt; Hilfe erhalten sie keine oder nur zu Propagandazwecken des Regimes.

Die Militärregierung hat die Menschen weder gewarnt, noch helfen die Generäle den Millionen Obdachlosen, Verletzten, Hungernden, Sterbenden. Die wenigen Aktionen werden alleine für die Kameras gemacht, um eventuellen Protestaktionen vorzubeugen. Zudem behindern die Militärs die Hilfsorganisationen vor Ort, untersagen den Zugang zu bestimmten Gebieten, vor allem der Minderheiten, und verzögern auch die Ankunft von Helfern und Hilfsgütern aus dem Ausland.

Vor Ort ist die Versorgungslage nahezu aussichtslos. Die Infrastrukturen, Straßen und Kommunikationswege sind beinahe komplett zerstört. Es gibt weder genügend Reis noch andere Hilfsgüter, von Medikamenten ganz zu schweigen. Alles muss aus dem Ausland herangeschafft werden, wenn es die Generäle zulassen (bis zum aktuellen Zeitpunkt wurde nur wenigen Flugzeugen die Landeerlaubnis erteilt. Visa‘s für Helfer werden nur zögerlich, wenn überhaupt, ausgestellt). Es ist davon auszugehen, dass auch in nächster Zeit die Verteilung nicht nach Notwendigkeit, sondern nur nach Gutdünken der Militärs und nach vorheriger Bezahlung von Bestechungsgeldern in ausgewählten Gebieten erfolgen kann (wir beziehen uns dabei auf eine Aussendung der UNO). Es ist daher mit neuen Flüchtlingsströmen Richtung Grenze zu rechnen, wo Helfen ohne Grenzen bereits Projekte für die Flüchtlinge betreibt und sich auf die Ankunft der Hilfsbedürftigen vorbereitet. Das Büro in Mae Sot arbeitet an Einsatzszenarien, der Vorsitzende Benno Röggla bricht dieser Tage nach Thailand auf. Da die Gefahr von Unruhen als Folge der unterlassenen Hilfeleistungen sehr hoch ist, müssen wir rechnen, dass dieser Flüchtlingsstrom ebenfalls alle Erwartungen übertreffen kann.

(Auszug aus der „Helfen ohne Grenzen“-Rundmail vom 8. Mai 2008)

Dienstag, 29. April 2008

Bastelecke Uni Bozen

In den vergangenen Wochen hat sich viel getan. Zum einen habe ich Claudia, einer gelernten Schneiderin in Österreich einen Besuch abgestattet. Denn sie näht seit einigen Jahren Taschen aus Resten von LKW-Planen. So hat sie mir helfen können eine Firma zu finden, die mir Restmaterial schenkte. 
 
Mit diesem kann ich nun in Hülle und Fülle basteln, ausprobieren, entwickeln und gestalten. 
Weiter bin ich mit vielen Leuten in Kontakt getreten, die mir Tipps und Ratschläge bezüglich verschiedener Materialien gegeben haben, z.B. Verschiedene Imprägnierungsverfahren für Baumwollgewebe. 
 
Besonders erfreulich ist, dass mich der Schulranzenhersteller McNeill zu sich nach Hainburg/Frankfurt eingeladen und damit auch sein Interesse, an einer Zuhilfestellung für dieses Projekt, ausgesprochen hat. Anfang Mai werde ich somit nach Frankfurt reisen um von den „Leuten vom Fach“ meine Entwürfe und Modelle zu zeigen und um von ihnen etwas technisches Know-How zu erfahren.

Donnerstag, 27. März 2008

Vortrag in der Universität - Presentazione all'università

Hiermit lade ich alle Interessierten zu diesem Abend ein.
Invito cordialmente tutti gli interessati a questa serata. 

Mon/lun 

31.03.2008 

ore 18  Uhr 

SER-F 305


IMPRESSIONEN 

aus Mae Sot 

Warum der Weg einer 

Diplomarbeit zu den 

Flüchtlingen nach 

Thailand führt.  

Eindrücke einer Reise 

von Max Stürzer 


IMPRESSIONI 

da Mae Sot 

Come una ricerca di 

design mi ha portato  ai 

profughi in Thailandia. 

Esperienze di un 

viaggio di Max Stürzer 


Mittwoch, 26. März 2008

Back in Bolzano


Mit einem Rucksack voll mit Bambusleisten, einem Kopf voller Ideen und einem Bauch voller Tatendrang kam ich in Bozen an. Dort traf ich mich mit meinen betreuenden Professoren um ihnen einen kleinen Einblick in meine Eindrucks-volle Zeit und die damit verbunden Fortschritte geben zu können. All das positive Feedback was ich erhalten darf motiviert mich am Ball zu bleiben und um weiterhin zu schaffen. Dafür möchte ich all denen danken, die mich mit ihrer Aufmerksamkeit beschenken…
 
Inzwischen ist auch das Baumwollinlet meines ersten Prototyps mit Benno zurückgekommen. Cynthia von WEAVE hatte das Modell ins Flüchtlingslager Mae La mitgenommen um mit den Frauen der Webwerkstatt abzuklären ob es produktionsfähig wäre. Und die gute Nachricht dabei: Es ist produktionsfähig…
 
Nun ist es an der Aufgabe, das Produkt so „abzuspecken“, dass die vollkommene Funktion mit dem geringsten Gewicht kombinierbar wird. So bin ich schon sehr gespannt was am Ende dabei herauskommen wird.

Dienstag, 18. März 2008

Artikel in der „Alto Adige“ – Articolo nell'„Alto Adige“


Ein erster Schritt zum Thema Öffentlichkeitsarbeit ist der Artikel „Max, il designer aiuta i profughi“ von Gaetano Dallessandro, welcher in der Alto Adige am 17. März erschien. 
Hier zeigt sich recht deutlich, dass es nicht ausschließlich um Design geht sondern unter anderem um Aufklärungsarbeit… 
Ein herzliches Dankeschön hierbei gilt Gaetano, der mit seiner aufgeschlossenen Art auf mich zu kam.
 
Un primo passo riguardante le pubbliche relazioni è l'articolo "Max, il designer aiuta i profughi" di Gaetano Dalessandro, il quale è apparso sul quotidiano Alto Adige il giorno 17 marzo.
In esso è indicato abbastanza chiaramente che non si tratta solamente di Design, ma soprattutto di relazioni pubbliche.
Voglio ringraziare Gaetano, che si è interessato di me.
 

Dienstag, 11. März 2008

Prototyp Nummer Eins


Meine letzten Tage in Mae Sot vergingen wie im Flug. Die geborgte Nähmaschine hatte Anklang auch im Office gefunden. Ann nähte zusammen mit ihrer Freundin Pi Wat einen ersten Entwurf für die zukünftigen Schuluniformen. (Ich musste mir eingestehen, dass ich im Vergleich zu ihr keine nennenswerten Kenntnisse im Nähen habe!) Diese Uniformen sollen schließlich von den Eltern der Flüchtlingsfamilien, deren Kinder die von „Helfen-ohne-Grenzen“ unterstützten Schulen in Thailand besuchen, hergestellt werden. Die meisten dieser Erwachsenen haben keine Beschäftigung - geschweige denn Arbeit. Das thailändische Gesetz erlaubt es nicht, dass Flüchtlinge „einfach so“ Geld verdienen. Dafür benötigen sie ein „Workpermit“ (Arbeitserlaubnis) und dafür braucht man wiederum Geld – wer keines hat, darf somit auch nicht arbeiten. Auf was für Ideen würde unser einer in einer solchen dürftigen Situation kommen?
 
Es wollte und sollte noch viel erledigt werden! Denn schließlich war das hier der Hauptteil meiner Recherche. Was sollte es mir bringen, wenn ich die meiste Zeit im Office verbringe und mich mit Frage herumschlage wie z.B. „Wie kann ich den Rucksack noch effizienter designen“?
 
In der Zwischenzeit hatte ich dank Chaung Ku einen Betrieb gefunden, der mir meine wasserdichte Hülle nähen würde. Doch der Auftragnehmer wollte „one week!“ weil „many work!“, denn in der Trockenzeit flickte man hier seine Löcher, reparierte seine Dächer und bereitete sich auch sonst auf die kommenden Wassermassen und noch viel mehr auf die hohe Luftfeuchtigkeit vor. Diese kroch einem nicht nur in die Cornflakes hinein, sondern überall.
Weiter hatte ich auch eine Bestellung bei der Bamboofactory aufgegeben. Der freundliche Fabrikbesitzer zeigte mir bei meinem dritten Besuch die Fertigungsstätten. Als ich ihn höflich fragte ob ich denn Fotos machen dürfte, antwortete er mit einem strahlenden und gleichzeitig gequälten Lächeln: „No, sorry.“ Warum er das nicht wollte, fand ich ein paar Augenblicke später heraus. In der Fabrik arbeiteten fast ausschließlich Burmesen. Ich kenne die Holzwerkstatt der Bozener Uni recht gut und weiß auch, was die offiziellen Sicherheitsmaßnahmen besagen. Doch was ich hier zu sehen bekam, überraschte mich dann doch:
Objekte wie Augen-, Ohren-, Fingerschutz oder andere Protektoren schienen diesen Leute hier unbekannt zu sein. Beim Arbeiten mit offenen Bohrmaschinen sowie Kreissägen in Flipflops, beim Schleifen und Lackieren ohne Mundschutz lächelten dich die Leute an, als wäre die Welt heile. Das bei einer sieben Tage Woche und bei einem für uns wirklich lächerlichen Verdienst!
Nicht, dass der Fabrikbesitzer ein Unmensch gewesen wäre, nein, diese Umstände waren hier ganz „normal“ und gehörten zum Alltag. Doch erschreckend war es dennoch, weil man wusste, dass dies keine Ausnahme war. 
 
Am Samstag konnte ich schließlich den Regenschutz für den Schulranzen fertig gestellt bekommen. Letztendlich bestellte mich der Chef zur Werksatt, damit ich ihm das Material zuschnitt, weil er einige Probleme hatte, meine Zeichnung richtig zu verstehen und zu deuten. Innerhalb kürzester Zeit hatte sein Näher die Klettverschlüsse angenäht. 
Das Baumwollinlet gab ich der Produktentwicklerin von WEAVE. Sie wird mit diesem eher laienhaft vernähten Entwurf ins „Mae La“ Flüchtlingslager (Siehe „Post 2 Mae Sot“) fahren und die Machbarkeit mit den Frauen besprechen und etwaige Ideen einholen.
Sonntagnachmittag ging ich zum letzten Mal in die Bambusfabrik, um meine „Bamboosticks“ abzuholen. Das Material bekam ich zu einem sehr fairen Preis, da der Inhaber meine Idee unterstützen wollte. Das hat mich gefreut. 
 
Sonntag besuchte ich zusammen mit Lena, Chaung Ku und Orn ein Meeting der vier HWF-Schulen auf der Thailändischen Seite. Es waren alle Schulleiter und einige andere Lehrer anwesend. So nutzte ich die Gelegenheit, ihnen meinen ersten Prototypen zu zeigen und sie um ihre Ideen zu fragen. Das war ein sehr produktives und klärendes Treffen!
Am Abend fuhr ich schließlich mit dem Übernachtbus nach Bangkok und rundete mit drei Tagen Urlaub meine Zeit in Thailand ab. 
 
Hiermit danke ich Benno und seinem HWF-Team für alle Hilfe, die ich so freizügig von ihnen erhalten habe. Es war eine wundervolle Zeit!

Sonntag, 2. März 2008

Feedback


In diesen Tagen kamen meine Nähkenntnisse auf den Prüfstand. Than, ein burmesischer Bekannter von Benno hat eine alte fußbetriebene Nähmaschine bei sich zu hause. Diese darf ich benutzen. Mit dem  Fahrrad bin ich in 3 Minuten dort. Inzwischen bin ich wieder ummotorisiert unterwegs, da mir am Samstag Abend mein gemieteter Motorroller vor meiner Tür gestohlen wurde. Die Schlüssel hatte ich bei mir. Lustig dabei war, dass genau an diesem Tag mir Ann ein Fahrrad zeigte, welches ich benutzen dürfte. So bin ich nun unabsichtlich auf die sportlichere Fortbewegung umgestiegen.
    
Bei einem Meeting von HWF beim Karen Education Department (KED) durfte ich dem  dem „Ausbildungsminister“ des Karen-Staates und einigen Lehrern meine Rucksackentwürfe vorstellen und ein Feedback zu meiner Idee erhalten. Er und auch die meisten Lehrer haben selbst einige Jahre im den versteckten Dschungelschulen in Burma unterrichtet und wissen was es heisst einen Rucksack dort bergauf sowie bergab zu tragen. So habe ich hilfreiche Tipps und Erfahrungsberichte erhalten.
Des weiteren besuchten wir die Präsidentin von der BMWEC - Burmese Migrant Workers Education Committee, eine lokale von Burmesen organisierte und finanzierte Organisation, die über 50 Schulen im Karen-Staat unterstützt.
Auch „she likes the idea, but it's a little bit costy!?“ Und damit hat sie momentan noch Recht. 
 
Das ist eine weitere Aufgabe, die Kosten so zu reduzieren (mit Sponsoren oder anderen Geldquellen), dass das Projekt realisierbar sein, aber gleichzeitig den hohen qualitativen Ansprüchen entsprechen kann, so wie es geplant ist. Es soll ja kein Wegwerfartikel werden, sondern ein robustes Produkt, was mehrere Schuljahre andauert und das auch den herausfordernden Umständen wie sie hier in der Regenzeit herrschen Stand hält.

Bamboofactory


Diesen Nachmittag fuhren Benno und ich, sowie drei weitere Leute von HWF („Help without frontiers“, es dauerte ein bisschen bis ich mich im Abkürzungsdschungel der verschiedenen NGOs zurechtfinden konnte) zu einer  Bambusfabrik etwas ausserhalb von Mae Sot.

Mit etwas Skepsis wurde uns das Tor geöffnet, da wir keine Anmeldung hatten. Im Office sind wir jedoch dann freundlich von einem sehr gute Englisch sprechenden Thai-Chinesen begrüßt worden. An einer großen langen Tafel sitzen besprachen wir die Möglichkeiten und die verschiedenen Bambuseigenschaften für mein Vorhaben. Der südostasiatische Bambus ist wesentlich härter als der chinesische oder indische, allerdings dementsprechend schwerer. Die Flexibilität ist jedoch genauso vorhanden wie bei den weicheren Sorten. Wir klärten Fragen, wie der Bambus behandelt werden muss, damit er nicht spröde wird, biegsam bleibt und nicht von Insekten zerfressen wird. 

Fazit aus diesem Gespräch ist, dass ich den Bambusanteil in meinem geplanten Prototypen wesentlich reduzieren muss um nicht den Kindern eine Holzkiste auf den Rücken zu zwingen. 
 
Eines ist sicher, mir wird hier nicht langweilig, denn es gibt immer was zu tun…

Weave


Nachdem ich mich mit dem entsprechenden Zeichen- und Bastelutensilien eingedeckt hatte, bin ich beim Borderlinehop, sowie bei Weave hereingeschneit und habe ihnen von meiner Idee erzählt. Im Borderlineshop werden auf traditionell herstellte Weise Produkte verkauft, die in den Flüchtlingslagern bzw. Migrantendörfern im Dschungel produziert werden.
 
Die NGO „Women’s Education for Advancement and Empowerment" kurz WEAVE ist eine der Zulieferer des Borderlineshops. Sie organisiert den Flüchtlingsfrauen in den Lagern oder Dörfern die Möglichkeit, auf ihre altbekannte Art und Weise Webstoffe herzustellen und daraus qualitativ hochwertige Produkte entstehen zu lassen. Dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, stellte heraus, als ich Madeline Sahagun, den IGP-Officer (Income Generation Project) kennenlernen durfte. Da sie nur sehr sporadisch in der Stelle in Mae Sot ist, denn normalerweise lebt und arbeitet sie im ca 150km (Luftlinie!) entfernten Chiang Mai (ca. 250.000 Einwohner), kann ich das als echten Glücksfall bezeichnen.
 
Ich erklärte ihr mein Vorhaben, zeigte ihr meine Zeichnungen und wir sprachen über die möglichen Herstellungsverfahren. Sie war sehr angetan von dem Schulranzenkonzept und bekundete ihre Begeisterung mit den Worten es seien „amazing potential“ darin enthalten. Ausserdem sehe sie einen großen Sinn darin, den Flüchtlingsfrauen etwas herstellen zu lassen, was ihrem Volk zu Gute kommt. Es wären keine Umhängetaschen oder andere kleine gewobene Artikel, die an Fremde verkauft werden, sondern es wäre ein Produkt, das jene schwierige Lebenssituation der Flüchtlinge innerhalb Burmas um ein klein wenig erleichtern könnte.
 
Natürlich möchte Weave, wie jede andere gut organisierte NGO, eine klare Struktur, um verstehen zu können, wer welchen Part und welche Kosten übernimmt. Die Organisation möchte selbst keinen Profit mit den Schultaschen machen, jedoch muss die Arbeit der Frauen sowie das Material finanziert werden. Einen Tag später schaute ich mit einem kleinen Modell, was ich aus ihren Webstoffen gebastelt hatte, wieder bei ihr im Büro vorbei und wir besprachen etwaige Details. 

Diese Treffen waren ein erster großer Schritt und ein wichtiger Kontakt für die spätere Realisierung.